Als erste Lied wollen wir uns an "Ist ein Mann in' Brunn gefallen" versuchen. Dieses Lied ist sicher nicht besonders "fetzig", aber für den Anfang sehr gut geeignet.
Das Lied beginnt mit dem Ton c' und dann kommt als nächster Ton das d'. Dies bedeutet, das wir den Naturton c' blasen müssen und dann nach oben auf den Naturton g' wechseln, wobei wir das g' mit Hilfe unserer Ventile auf ein d' "tieferlegen". Wir müssen also beim Wechsel von c' nach d' etwas stärker blasen und die Lippen etwas fester zusammenpressen. Behielten wir den Naturton bei, so würden wir beim tiefen g landen. Ansonsten ist das Lied leicht zu spielen, nur müssen wir mit dem Zungenstoß die einzelnen Töne sauber voneinander trennen.
Über den Noten sind mit Zahlen die zu drückenden Ventile angegeben. Ein schräger Strich "/" gibt an, wo sinnvollerweise eingeatmet werden sollte. Der Text dient zum geistigen "Mitsingen", so erkennt man sofort einen falsch gespielten Ton. Immer überlegen, warum der Ton falsch war - entweder wurde der falsche Naturton geblasen oder die falschen Ventile wurden gedrückt. Kommt kein oder ein schlechter Ton, so paßt der Ansatz nicht. Oder man hat nicht tief genug eingeatmet und die Luft reichte nicht mehr. In der Regel klingen die Töne besser, wenn man etwas kräftiger in die Trompete bläst.
Die Ventile sind immer schnell und entschlossen nach unten zu drücken, sonst kann man die Lieder nicht in der üblichen Geschwindigkeit spielen.
Es sei nochmal darauf hingewiesen, daß die übliche Bb-Trompete einen Ton tiefer klingt als in den Noten angegeben. Statt einem d' spielt die Trompete ein c'. Will man mit einem anderen Instrument zusammenspielen, so muß die Trompete jeweils einen Ton höher spielen, also d' statt c', oder das Klavier bzw. das andere Instrument muß einen Ton tiefer gespielt werden. Der Anfänger spiele daher besser allein oder mit anderen Bläsern zusammen.
Beim nächsten Lied "Merrily we roll along" besteht die Schwierigkeit darin, auf dem Naturton g' zu beginnen, woraus durch Drücken der Ventile 1 und 2 ein e' wird. Ansonsten sollte das Lied problemlos zu spielen sein.
Im nächsten Lied "Alle meine Entchen" kommt der Naturton hohes c'' vor - durch Drücken der Ventile 1 und 2 wird daraus ein a'. Beim Wechsel von g' auf a' müssen wir daher kräftiger blasen und die Lippen stärker zusammenpressen. Ansonsten kann man mit dem Lied gut die Tonleiter üben.
Schließlich noch ein Stück aus der klassischen Musik, aus "Ode an die Freude" von Beethoven:
Ich hoffe, die Lieder konnten gut gespielt werden und ein Anfang ist gemacht.
Schließlich noch ein Hinweis zum Üben: der Anfänger spielt ein Stück in der Regel bis zu einer Stelle, die nicht klappt, ärgert sich und fängt nochmal von vorne an. Danach bleibt er wieder an der bewußten Stelle hängen und beginnt erneut. Der Erfolg dieser Methode ist, daß man das Lied bis zur schwierigen Stelle sehr gut beherrscht, aber die Klippe nicht überwinden kann und daher das Lied nicht vollständig richtig zu spielen vermag.
Man sollte vielmehr diese schwierigen Takte oder auch Taktteile herausgreifen und nur diese gesondert üben, bis man sie beherrscht. Anfangs so langsam spielen, das man keine Fehler macht und dann das Tempo langsam steigern. Dieses Üben ist erheblich effektiver.
